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Gingerpig: Hidden From View (Review)
Artist: | Gingerpig |
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Album: | Hidden From View |
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Medium: | CD | |
Stil: | Classic Rock / Bluesrock |
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Label: | MiG / Sony | |
Spieldauer: | 43:19 | |
Erschienen: | 26.04.2013 | |
Website: | [Link] |
"Wir sind übers Jammen hinweg, mehr oder weniger hinausgewachsen", sagen GINGERPIG mittlerweile über sich selbst ... womit sie erfüllen, worauf der Rezensent nach dem vielversprechenden Einstand hoffte.
Die Niederländer um ex-GOREFEST-Gitarrist Boudewijn reichen auf ihrem zweiten Album ausschließlich griffige Stücke in ihrem angestammten Stil ein, welcher im nunmehr trendig gewordenen Retro-Geschehen fast schon zu spät zu kommen scheint, doch mit Abstand betrachtet hat die Gruppe der Konkurrenz eine Menge voraus: Ähnlich wie ZODIAC etwa, mit denen man schon Bühnen teilte, spielen sie ihren Seventies Rock ungleich beseelter als der Durchschnitt, und verfügen zudem über hörbare Erfahrung mit beziehungsweise Leidenschaft fürs Sujet, erwachsen aus mitnichten oberflächlicher Beschäftigung mit höchstens den Konsens-Werken ihrer Vorbilder.
Diese sind nichtsdestoweniger offensichtlich: Als Blaupause für "Run" oder "Backlash" zum Beispiel diente sehr wahrscheinlich "Easy Livin'" beziehungsweise alles, was URIAH HEEP in diesem Stil nachgeschoben haben. "Oceans" und "Pride" gemahnen aufgrund des Einsatzes einer Querflöte unweigerlich an JETHRO TULL, wenngleich die Basis von GINGERPIG ausdrücklich im Riff-schwangeren Hardrock liegt. Die Schwere von "Nothing" allerdings wird durch innig kreischende Lead Vocals und federleichte Cowbell-Schläge abgefedert, womit wir erneut beim angesprochenen Soul wären. In dessen Linie stehen die wehmütigen Momente "Smile" (fulminant dramatischer Aufbau, erinnert an KINGSTON WALL) und "Touch".
Davon unabhängig handelt es sich bei dieser Gruppe aber auch einfach nur um überragende Musiker, was man am fantastischen Schlagzeugspiel festmachen kann oder immer wieder vergegenwärtigt, wenn Bonebakker die Finger auf dem Griffbrett rundgehen lässt. Herrlich vor allem: die Soundtrack-Arbeit "Ugly Heart", das brennende "Dangling Man" und generell der Chris-Cornell-Gedächtnisgesang. Das bewusst wie eine klassische Plattenhülle gehaltene Layout der Scheibe hätte gar nicht sein müssen.
FAZIT: Unprätentiös und zuerst gute Musik, dann retrospektiv ausgerichtet - das sind GINGERPIG, und auf ihrem zweiten Album stimmen endlich auch die Songs, zu welchen nicht nur in diesem Sommer alle Schlaghosenträger mit Bart tanzen sollten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Run
- Dangling Man
- Backlash
- Touch
- Nothing
- Oceans
- Smile
- Pride
- Ugly Heart
- Bass - Sytse Roelevink
- Gesang - Boudewijn Bonebakker
- Gitarre - Boudewijn Bonebakker
- Keys - Arno Krijger
- Schlagzeug - Maarten Poirters
- Sonstige - Marjolein Kempen (Flöte), George Pelupessy (Percussion)
- Ways of the Gingerpig (2011) - 10/15 Punkten
- Hidden From View (2013) - 12/15 Punkten
- Ghost On The Highway (2015) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Wille
gepostet am: 26.06.2013 User-Wertung: 1 Punkte |
Ich bin zwar kein Schlaghosenträger und habe auch keinen Bart, aber ich liebe das Album trotzdem - modern und trotzdem voll Retro! |
Wille
gepostet am: 26.06.2013 User-Wertung: 15 Punkte |
Sorry, ich dachte 1 wäre die Top-Bewertung (wer lesen kann ist klar im Vorteil!)
Deshalb hier nochmal maximale 15 Punkte! |